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Systemische Beratung und Therapie

Die systemische Beratung und Therapie ist ein psychotherapeutisches Verfahren. Im Mittelpunkt dieses Verfahrens steht der Mensch in seinen Systemen, in denen er lebt. Diese Systeme bestehen aus Familie, Freundschaften, Schule, Arbeit, Wohnumfeld uvm. – zu vergleichen sind diese Systeme oder Teile eines Systems mit einem Mobile. Die Systemische Beratung und Therapie setzt an der Stelle an, wenn eines oder mehrere Systeme ins Ungleichgewicht kommen und die Alltagsbewältigung schwerer fällt. Wenn also ein Teil oder das ganze System angestoßen wird, bewegen sich auch alle anderen mit. Je nachdem, wie stark ein Part in Bewegung gerät, desto stärker hat dies Einfluss auf die anderen. Sowohl äußere Einwirkungen, als auch innere Zustände können dafür sorgen, dass Systeme in Bewegung und aus dem Gleichgewicht kommen.

 

Wie Teile des Systems wieder zueinanderkommen, die Bewegung verlangsamt oder sich eine neue Ordnung findet, ist Aufgabe in der systemischen Beratung und Therapie. Systemische Methoden geben Impulse, die Prozesse innerhalb der Klient*innen oder eines Systems anstoßen können. Expert*innen für das Gleichgewicht sind die Klient*innen selbst. Nur sie können bestimmen, welche Informationen aus der Beratung hilfreich sind, wie viel aus der Beratung Einfluss auf ihren Alltag nimmt und wann ein zufriedenstellender Zustand erreicht ist. Meine Rolle als systemische Therapeutin ist es, Impulse zu setzen und auf dem Weg der Neuordnung und der Lösungsfindung zu begleiten.

Was bedeutet FLINT+?
Und warum möchte ich meinen Schwerpunkt in der systemischen Arbeit auf die Begleitung von FLINT+ Personen legen?

In unserer Welt leben Frauen, Männer und Menschen mit anderen geschlechtlichen Identifikationen. Der Begriff Geschlecht umfasst für mich biologische, kulturelle, soziale und politische Aspekte, die sich historisch verändern. In den meisten Fällen wird jeder Person bei der Geburt ein biologisches Geschlecht zugeordnet: weiblich oder männlich. Ob sich der Mensch wirklich mit dem zugeordneten Geschlecht identifiziert, wird in den folgenden Lebensjahren deutlich spürbar. Die Auseinandersetzung mit der Geschlechtsidentifikation stößt innere wie äußere Systeme an, verändert diese und kann sie ins Ungleichgewicht bringen.

Jeder Mensch muss sich im Laufe des Lebens bestimmten Herausforderungen stellen, unabhängig welchen Geschlechts. Allerdings sehen sich einige Menschen aufgrund ihres biologisch zugeordneten Geschlechts oder ihrer Geschlechtsidentifikation mit besonders vielen oder komplexen Herausforderungen konfrontiert.

Da es in unserer Gesellschaft (noch) keine Anerkennung und Gleichstellung aller Geschlechter gibt, möchte ich besonders die Menschen dabei unterstützen und begleiten, denen Barrieren aufgrund ihres Geschlechts in den Weg gestellt werden. In der gemeinsamen therapeutischen Arbeit muss es nicht (ausschließlich) um die Geschlechtsidentifikation gehen – für alle Themen wird Platz sein.

F steht für Frauen; L für Lesben; I für Inter; N für Nicht-binäre Menschen; T für Trans.
Das + hinter der Abkürzung FLINT symbolisiert die Offenheit und mögliche Erweiterung der
Begriffe und Geschlechter.

Zu meiner Person

Mein Name ist Luise Herrmann, ich bin in den Endzügen meines Psychologiestudiums und Systemische Therapeutin in Ausbildung bei FamThera – Institut für Familientherapie und systemische Beratung.

Nach meinem Abitur nahm ich mir über ein Jahr Zeit herauszufinden, wohin mich meine berufliche und private Reise führen sollte. Ich beschloss vor meinem Psychologiestudium eine Ausbildung als Ergotherapeutin zu beginnen, die für mich die beste Mischung aus all meinen Interessen darstellte: medizinisches wie psychologisches Interesse am Menschen, therapeutische Arbeit, in die ich künstlerische Einflüsse einbringen konnte.

Vor ein paar Jahren begann ich mein Grundstudium der Psychologie. Neben den Univeranstaltungen arbeitete ich ehrenamtlich über viele Jahre beim Medinetz Leipzig e.V. Ein Verein, der medizinische Versorgung für Menschen ohne Krankenversicherung vermittelt, sowie die nötigen finanziellen Mittel dafür zur Verfügung stellt. Der Zugang zum deutschen Gesundheitssystem für alle Menschen ist jeher für mich ein wichtiger Aspekt unserer Gesellschaft. Vor allem die psychosoziale Versorgung und die Anbindung geflüchteter Menschen liegen mir sehr am Herzen.

Die Ausbildung zur systemischen Therapeutin während des Studiums zu beginnen, war ein logischer Schluss für mich, um neben der theoretischen auch wieder der therapeutischen Arbeit nachgehen zu können. Die systemische Arbeit teilt Aspekte mit der Ergotherapie, die ich sehr zu schätzen gelernt hatte. Unter anderem liegt der Fokus auf ressourcenorientierter Arbeit mit Klient*innen, das bedeutet die Stärken eines Menschen stehen im Vordergrund. Außerdem teilen die beiden therapeutischen Richtungen die Ansicht, dass jeder Mensch eigene Lösungen und die Kraft mitbringt, Schwierigkeiten und Barrieren zu meistern. Der therapeutische Handwerkskoffer wächst stetig und auch hier bin ich mit der systemischen Therapie noch nicht am Ende der Reise.

Ich bin in einer queeren Partnerschaft, arbeite und lebe in Leipzig und Dresden.